Ostermarsch-Homepage der Vorbereitungsgruppe Ostermarsch c/o Bürgerinitiative OFFENe HEIDe |
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Aktive aus der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe, aus Sozial-, Umwelt- und Friedensbewegungen, aus Gewerkschaften, Kirchen und Parteien, gestalten seit 29 Jahren Ostermärsche, insbesondere im Norden Sachsen-Anhalts, sie führten u.a. nach Colbitz, Gardelegen, Hillersleben, Haldensleben, Dolle, Petersberg/Halle, Letzlingen, Magdeburg, Stendal, Wolmirstedt. |
Ostermarsch 2020 (nachgeholt) |
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Eigentlich sollte der Ostermarsch im April in Gardelegen zur Gedenkstätte Isenschnibbe führen. Verschoben wurde er coronabedingt. Am Sonnabend, dem 29. August 2020 nach Burg (bei Magdeburg) folgten nahezu 200 Teilnehmer*innen der Einladung zum geänderten Veranstaltungsort. Auf Grund der Nähe zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs wurde beschlossen, dass der Ostermarsch dort stattfindet, wo infolge der 300-jährigen Militärtradition und der intensiven Zusammenarbeit zwischen der Clausewitz-Kaserne und der Stadt Burg am 31. Januar 2013 eine schon lang gewollte Patenschaft geschlossen worden war. Aktueller Anlass für die Kundgebung ist die Rolle der Bundeswehr und ihres dortigen Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“ bei den neuerlichen Feldzügen an die Grenzen Rußlands. Wegen seiner Lage in der Nähe der Autobahn A2 wird das Logistikbataillon gern von NATO-Truppen auf dem Weg zu Übungen wie DEFENDER oder zur Dauerpräsenz in Osteuropa („Vorneverteidigung“) aufgesucht, um dort zu tanken oder sonstige Unterstützung zu erhalten. Die Bundeswehreinrichtung in Burg ist an so manchem Auslandseinsatz der Bundeswehr beteiligt. |
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Aktionen und Beiträge |
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10:30 Uhr Begrüßung durch Kerstin Auerbach Vorsitzende des Kreisverbandes DIE LINKE. Jerichower Land |
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Worte
aus der Kirche |
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Entrée mit Tupamaro (Fionn Stacey) |
Ostermarsch (nachgeholt)- als Demonstration auf dem Fahrrad zur Clausewitz-Kaserne in der Thomas-Müntzer-Straße |
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11:55 Uhr Es ist FÜNF vor ZWÖLF - Beginn der Mahnwache an der Einmündung der Thomas-Müntzer-Straße |
Kundgebung vor der Kaserne | |
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mit Matthias-W. Engelke, Förderkreis Darmstädter Signal - Das kritische Forum für Staatsbürger in Uniform"Für die Bundeswehr ist dies ihre eigene Religion: Die Unterscheidung von drinnen und draußen, von Bürgern in Uniform und Bürgern ohne Uniform, eine Unterscheidung mit Hilfe von Abkürzungen, Zeichen, Eid und Fahnen, die Unterscheidung – im sogenannten Ernstfall – von Feind und Freund, das Üben und die Vorbereitung, ungestraft das ansonsten gesellschaftlich sanktionierte Tötungstabu auch mit gemeingefährlichen Mitteln zu verletzen und damit das Kriterium für Mord zu erfüllen und dafür auch noch die Erwartung zu hegen, Anerkennung zu finden. Als Geschäftsführer des Förderkreises Darmstädter Signal rufe ich die Soldaten auch dieses Logistikbataillons dazu auf: Folgt eurem Gewissen! Kein Befehl hat das Recht euer Gewissen außer Kraft zu setzen. Das Soldatengesetz gibt euch das Recht dazu, Befehle auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. Zur Rede |
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und Johannes Schmidt für die SJD – Die Falken Landesverband Sachsen- Anhalt beim nachgeholten Ostermarsch: "Nein, es macht uns Sorgen, dass unsere Welt auf ungerechten Verteilungen von Gütern, Informationen und Macht basiert. Und Deutschland verteidigt seine Privilegien mit aller Brutalität. Denn wir stehen bei diesem Unrecht auf der Gewinnerseite. Wir leben in einem Land, in dem um Kindersoldaten trotz des unterzeichneten UN-Beschlusses regelrecht geworben wird, über Kampagnen oder YouTube-Serien, wo es normal zu sein scheint, dass die Bundeswehr Werbung an Schulen machen darf. Wir machen uns Sorgen um die jungen Menschen, die auf Grund von Perspektivlosigkeit oder Glorifizierung zur Bundeswehr gehen." Zur Rede |
14:15 Uhr Kundgebung auf dem Rolandplatz es sprachen |
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Ariane Dettloff, Redaktion „Contraste“ und „Initiative Büchel atomwaffenfrei - jetzt!“ "Als eine der „Widerständigen Alten“ habe ich 2018 mit einem Go In auf die Startbahn der Tornados in Büchel –wenn auch nur für kurze Zeit - das Bundeswehr-Training für einen neuen Atomkrieg im Rahmen der Nuklearen Teilhabe behindert. Dafür sind wir vom Amts- und Landgericht zu jeweils 30 Tagessätzen, ersatzweise Haft, verurteilt worden. Unser „Vergehen“ wurde als „Hausfriedensbruch“ gewertet. Obwohl: da war gar kein Haus war und gar kein Frieden. Wir haben den Richter*innen erklärt, dass wir mit unserer Aktion Zivilen Ungehorsams auf das Unrecht der völker- und grundgesetzwidrigen Stationierung von und täglichen Einsatzübung mit den US-Massenvernichtungswaffen in der Eifel aufmerksam machen wollten." Zur Rede |
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Helmut Adolf hat auf die bevorstehende Besetzung des Truppenübungsplatzes vom 16.-21.September mit der "Gewaltfreien Aktion - GÜZ abschaffen" hingewiesen. Einer Aktion Zivilen Ungehorsams gegen Kriegsvorbereitungen. Er geht zur Gewaltfreien Aktion GÜZ abschaffen, weil es diese herrliche große Landschaft der Colbitz-Letzlinger Heide verdient hat, als Naturpark zu fungieren und nicht als Teil der Kriegsmaschinerie. Im 21.Jahrhunder hat die Menschheit verdient, friedliche Konfliktlösungen zu leben, so seine Überzeugung.. www.gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de |
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Kristin Heiß, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt, DIE LINKE. "Wir lehnen Aufrüstung, Waffenexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr sowie jegliche deutsche Unterstützung von Militärinterventionen ab. Die Militärausgaben dürfen nicht erhöht, sondern müssen deutlich gesenkt werden. Statt wie die Bundesregierung auf Aufrüstung, Konfrontation und Sanktionen gegen Russland zu setzen, ist es Zeit, eine Friedens- und Entspannungspolitik einzuleiten." Zur Rede |
danach openair-Konzert mit Tobias Thiele | |
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Stets unterwegs zwischen Berlin und Havanna mit Liedern zwischen Wunsch und Wagnis, Krieg und Frieden und einer Portion Wachsamkeit vor der schleichenden Unterwanderung durch rechte Populisten im Alltag. "Seitdem‘s den Ostblock nicht mehr gibt, // werden neue Feinde einfach bekriegt // und ihr schickt eure Waffen in die Welt, // verdient an Mord und Totschlag euer Geld. // Heckler und Koch und all die Meute // suchen Tag für Tag nach neuer Beute. // Komm, wir ziehen nicht in deren Kriege, // Komm, wir gehen heute in Richtung Frieden!" (Beide Kulturteile wurden durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt gefördet.) |
Begleitprogramm: Umrahmt wurde die Veranstaltung mit dem traditionellen "Oster"markt auf dem Burger Rolandplatz. Initiativen, Organisationen und Unternehmen informierten über ihre Arbeit und ihr ziviles Engagement. Eine entsprechende Versorgung gab die Möglichkeit, sich zu stärken. Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern, dem Platzmeister und allen, die die Stände und Versorgungsbereich des Marktes mit Leben erfüllt haben, dem Kreisverband der Linken, der Bühnenmoderation durch Gritt Kumar, und der uns schon seit vielen Jahren begleitenden Regie-, Bühnen-, Ton- und Lichttechnik u.v.a. |
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Die Fahrrad-Tour Magdeburg - Burg startete vom Alten Markt Magdeburg um 08Uhr. Das Tagesmotto von Tourenleiter Mario Peine lautete: "Wir bringen Frieden". In Heyrothsberge gab es den Zustieg von Täve Schur. Für den neunmaligen Sportler des Jahres in der DDR war seine Mitfahrt im Peleton der Ostermarschierer*innen nach Burg eine politische Friedensfahrt nach den vielen sportlichen Friedensfahrten - als stets vorbildlicher Botschafter für den Frieden. |
Unser Aufruf zum Ostermarsch 2020 Weltweite Solidarität statt internationale Kriege |
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„Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei / Du warst hier - und wir war'n frei / Und die Morgensonne schien // Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer / Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr / Das war das Paradies // Gibt es ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist? / Ich weiß es wirklich nicht / Ich weiß nur eins, und da bin ich sicher: / Dieses Land ist es nicht / Dieses Land ist es nicht“ (* Keine Tür der Feldscheune war offen, als vor genau 75 Jahren im Gardelegener Ortsteil Isenschnibbe Mitmenschen, braun gekleidet oder auch braun im Denken, mit Fackeln von außen Feuer an dieses Gefängnis von 1016 anderen Menschen legten, weil sie durch ihre Herkunft, ihre Religion, ihre sexuelle Orientierung, ihre politische Einstellung oder wegen ihrer Behinderung so sehr gehasst wurden, dass ihnen das Recht auf Leben abgesprochen wurde. Und in Deutschland 2020? Der Hass und die Gewalt nehmen zu. In der politischen Farbenlehre schwarze und blaue Mitmenschen greifen zu Worten, die braune Mitmenschen anfeuern, erneut zu Fackeln zu greifen. Und sind wir wirklich frei? Die Regeln, nach denen wir leben, werden nicht mehr nur in Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Die NATO, Lobbyverbände und auch Facebook, wo an den Firmenumsatz gekoppelte Algorithmen darüber mitentscheiden, welcher Beitrag in unsere Newsfeeds gespült wird und welcher eher nicht, nehmen uns voll in den Griff. Entsprechend setzt das ‚Verteidigungsministerium‘ Anteile seines wachsenden Etats gezielt für Medienkampagnen ein. Gerade sollen wir gefügig gemacht werden, für den im Frühjahr als Operation ‚Defender 2020‘ organisierten Durchzug der größten NATO-Streitmacht aller Zeiten ins Baltikum, wo dann durch Panzergefechtsübungen direkt vor der Haustür Russlands mindestens weitere Kulturlandschaften verödet werden, wenn nicht sogar ein neuer Krieg provoziert wird. „Der Traum ist aus, zu dieser Zeit / Doch nicht mehr lange - mach dich bereit / Für den Kampf ums Paradies / Wir haben nichts zu verlieren, außer uns'rer Angst / Es ist uns're Zukunft, unser Land / Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand“ (* Rio Reiser, der in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden wäre, war zeitlebens ein politisch bewegter Mensch. Er suchte und wanderte, sobald er seinen Anspruch an ein miteinander solidarisches Eintreten für unsere Zukunft politisch nicht mehr erfüllt sah. Er spielte für die SPD im Wahlkampf, dann für die Grünen, wurde später Mitglied in der PDS. Heute wäre er gewiss Teil dieser Friedensbewegung, im Kampf gegen die Kriegsübungsstadt Schnöggersburg, im Kampf gegen die Rüstungsproduktion in Unterlüß, im Kampf gegen NATO-Militäreinsätze und im Kampf ums Paradies - genauso wie du heute. Komm‘ zum Ostermarsch und komme wieder und wieder zu den Protesten und Aktionen der Friedensbewegung, der Bewegungen für ein soziales solidarisches Miteinander, der Aktionskreise für eine Ökologische Landwirtschaft, der Initiativen für eine Erhaltung und Rückgewinnung der Natur und werde Teil der weltweiten jungen Bewegung zum Stopp des Klimawandels. Lass‘ träge Menschen, phrasendreschende Nichts Veränderer und profitgierige Magnaten den Druck der Straße spüren, weltweit solidarisch, für deine und anderer Zukunft, für die Zukunft deiner und anderer Kinder und – wenn du in einem Alter bist, in dem Rio heute wäre - für die Zukunft der Enkelinnen und Urenkel. |
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Ostermarsch
Archiv ab 2019 in Colbitz |
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