Ostermarsch 2003

Krieg fängt mit Üben an

Ostersonntag, 20. April 2003 um fünf vor zwölf (11.55 Uhr) in Dolle
Kundgebung am Denkmal für die Opfer des Todesmarsches von 1945
Buchpremiere "Lindenblätter" von Rigbert Hamsch und Bernd Luge

Gegenwärtig tobt ein grausamer Krieg im Irak. Der Irak-Krieg zeigt deutlich, dass es immer noch Kräfte gibt, die Konflikte militärisch lösen wollen. Die US-Regierung widersetzt sich UNO-Resolutionen und führt mit wenigen Staaten Krieg gegen den Irak. Das Recht des Stärkeren setzt sich gegen die Stärke des Rechts durch. Der Sprache der Waffen gilt es friedliche Lösungsmechanismen entgegenzusetzen.

Die Bundesregierung lehnt einen Krieg im Irak ab und vertritt damit die Meinung der Bevölkerungsmehrheit. Aber die militärischen Aktionen der USA werden durch die Bundesregierung geduldet. So bilden Stützpunkte auf dem Gebiet der Bundesrepublik eine Aufmarschbasis und Kräfte der Bundeswehr und der Polizei bewachen militärische Einrichtungen der USA. Kriegsminister Stuck bietet Unterstützung bei der medizinischen Versorgung der kriegführenden Truppen an.

Neben dem Irak-Krieg gibt es auf der Welt weitere militärische Konflikte. Die Anzahl der Staaten, die Atomwaffen besitzen und mit deren Einsatz auch drohen, nimmt zu.

Es ist nicht sicher, ob die Bundesregierung bei anderen Konflikten auch Zurückhaltung übt. Über 1000 Soldaten der Bundeswehr sind im weltweiten Einsatz. Auf solche Einsätze bereiten sich die Soldaten auch in der Colbitz-Letzlinger Heide vor.

Im Bundeshaushalt übertreffen die Militärausgaben die für zivile Alternativen um ein Vielfaches. Die Bundesrepublik erreicht nicht die von der UNO geforderten 0,7 % des Bruttosozialproduktes für die Entwicklungshilfe.

Immer wieder wird von "neuen Aufgaben der Bundeswehr" gesprochen, gemeint sind weltweite Einsätze. Während Finanzsorgen die Politiker aller Ebenen plagen, werden militärische Prestigeobjekte wie der Militärtransporter A 400 M oder der Eurofighter durchgesetzt und der Wehretat erhöht. Das Gefechtsübungszentrum Heer auf dem Truppenübungsplatz in der Colbitz-Letzlinger Heide nimmt in der Umstrukturierung der Bundeswehr zur weltweit operierenden Einsatztruppe eine herausragende Stellung ein.

Erstmals wird ein ziviles Betreibermodell für eine militärische Einrichtung praktiziert. Die Geschichte der militärischen Aktivitäten in der Heide reicht bis in die Zeit des Faschismus. Damals wie heute wird die Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgenutzt, um Akzeptanz für die militärischen Aktivitäten zu erreichen.

Das Trinkwasser wird weltweit immer knapper. Zunehmend werden Kriege um Trinkwasser geführt. Unter der Heide lagern große Vorkommen Trinkwassers von erster Güte, die durch die militärischen Aktivitäten leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Dagegen wenden wir uns gerade im weltweiten Jahr des Trinkwassers. Die Colbitz-Letzlinger Heide ist auch ein einzigartiger Naturraum, der unter Schutz gestellt werden muss. Der Naturpark kann mit einem Teil der Kosten, die der Truppenübungsplatz verschlingt, ein Vielfaches an Arbeitsplätzen schaffen. Mit dem Naturpark kann die Natur der Allgemeinheit zugänglich gemacht und ein nachhaltiges Verhältnis von Menschen und ihren Mitgeschöpfen in der Natur praktiziert werden.

Mit dem Kundgebungsort, dem Denkmal für die Opfer des Todesmarsches im April 1945 wollen wir ein Zeichen setzen gegen jegliche Form von Faschismus und Rassismus, die immer wieder auch Auslöser von Kriegen sind. Zum Gedenken an die Opfer bringt jede und jeder eine Blume mit!

 
Reiht Euch in die über 40-jährigen Tradition der Ostermärsche ein!

Um 11.55 Uhr (fünf vor zwölf) Treffpunkt südlich von Dolle direkt an der B 189
2 km Marsch zum Denkmal
Kundgebung
Musik: Reinhard Klopp

Für das leibliche Wohl sorgt Los Ninos e. V.

Gemeinsame Anfahrt mit dem Fahrrad zum Ostermarsch
Treffpunkt auf dem Domplatz in Magdeburg um 09 Uhr.
Um 10.30 Uhr Auftaktkundgebung in Magdeburg auf dem Domplatz für den Autokorso nach Dolle. Dazu bitte die Autos entsprechend gestalten!

14 Uhr Gottesdienst in der Evangelischen Kirche
Pfarrer Dieter Kerntopf

16 Uhr in der Gaststätte "Deutsches Haus":
Buchpremiere "Lindenblätter" mit Gedichten von Rigbert Hamsch und Fotos von Bernd Luge dazu Musik von Johannes Lewek und Wolfgang Pilz

Kleine Friedensfahrt Wolmirstedt - Dolle für Kinder
Start 12.30 Uhr in Wolmirstedt am Bahnhofsvorplatz

 
Bürgerinitiative OFFENe HEIDe
Kontaktadressen und Mitfahrbörse
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben,
( 0 39 04 / 4 25 95 Fax 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal,
( 0 39 31 / 21 62 67 Fax 03931/31 60 08
Gisela Mühlisch, Ziegelhütte 5a, 39340 Haldensleben,
( / Fax 0 39 04 / 4 05 70
E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de
Spendenkonto: Gisela Mühlisch Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal,
Stichwort OFFENe HEIDe